Praktisch jeder leistungsfähige Detektor produziert bei der Suche ein gewisses Maß an Fehlsignalen. Hier eine Liste der möglichen Ursachen:
Störungen in Nähe von Häusern oder im Haus
Es ist fast unmöglich einen Metalldetektor im Haus zu betreiben, da hier die Stromleitungen in der Wand zu massiven Störungen führen. Aber auch der Garten hinter dem Haus kann für erste Detektorentestes nicht geeignet sein. Hat der Nachbar z.B. einen Mähroboter, so sendet die Begrenzungsschleife eine enorme Störstahlung ab. Gleiches gilt für die Stomleitungen, die ggf. über die Hausdächer führen. Abhilfe: Den Metalldetektor testet man am besten fern ab von besiedelten Flächen. Fahren Sie einfach in den nächsten Wald.
Falsche oder leere Batterien
Für die Metalldetektoren müssen Sie zwingend Alkaline-Batterien (z.B. vom Aldi/Hofer) und keine Longlife Batterien verwenden. Falsche Batterien halten die Spannung bei Lastwechseln nicht konstant was zu massiven Fehlsignalen führen kann. Gleiches gilt bei leeren Batterien.
Anschlagen der Spule an Hindernisse (Äste, Steine etc.)
Durch die mechanische Beeinflussung gerät die fein aufeinander abgestimmten Sende- und Empfangswicklung innerhalb der Spule kurzzeitig ins Ungleichgewicht. Dies führt zur Auslösung eines Fehlsignals. Man kann diese Art der Fehlsignale auch provozieren, indem man das Gerät in die Luft hält und dann das Handgelenk schnell nach rechts/links dreht.
Lose verlegtes Spulenkabel
Durch die mechanische Beeinflussung des Spulenkabels gerät die fein aufeinander abgestimmten Sende- und Empfangswicklung ebenfalls kurzzeitig ins Ungleichgewicht. Dies führt zur Auslösung eines Fehlsignals. Man kann diese Art der Fehlsignale auch provozieren, indem man an dem Spulenkabel wackelt. Das Spulenkabel sollte daher nicht frei in der Luft schwingen, sondern um das Gestänge gewickelt sein.
Störungen durch Handymasten
Die zunehmende Dichte an Handymasten führt an vielen Orten bei Metalldetektoren zu Störungen. Störungen dieser Art erkannt man unter anderem daran, dass sie fast verschwinden wenn die Spule nah am Boden geführt wird. Sobald man die Spule anhebt oder gar in die Luft hält, werden die Störungen stärker. Abhilfe: Empfindlichkeit (SENS) reduzieren und in diesen Gebieten das Spulenkabel nicht mehr über das obere Metallgestänge wickeln sondern ab Gestängemitte in der Luft bis zur Elektronik führen um den Antenneneffekt zu minimieren (ausprobieren, funktioniert jedoch nicht in allen Fällen).
Störungen durch das eigene Handy
Wenn das Handy zwischen durch immer einmal Verbindung zur Funkzelle aufbaut, so führt dies zu Störungen die mehrere Sekunden anhalten und dann wieder verschwinden. Sollte Ihr Smartphone dauerhaft mit der Funkzelle in Verbindung stehen sind die Störungen durchgängig. Abhilfe: Handy ausschalten, bzw. in den Flugmodus wechseln.
Störungen durch Vital- und Fitnessuhren
Neben dem eingeschalteten Handy gibt es neuerdings auch Fitnessuhren, die den Detektor stören. Diese Uhren lassen sich via Bluetooth mit dem Smartphone verbinden und übertragen die ermittelten Daten zu einer App. Abhilfe: Fitnessuhr vom Handgelenk entfernen
Störungen durch Erdgas- und Stromleitungen im Boden
Hier hilft nur die Empfindlichkeit (SENS) zu reduzieren oder mehr Abstand zur Störquelle zu halten.
Störungen durch Stromleitungen
Hier hilft nur die Empfindlichkeit (SENS) zu reduzieren oder mehr Abstand zur Störquelle zu halten.
Störungen durch Windräder
Windräder stören oftmals über eine Distanz von mehreren 100 Metern. Hier hilft nur die Empfindlichkeit (SENS) zu reduzieren oder mehr Abstand zu halten.
Störungen durch Weidezäune
Hier hilft nur mehr Abstand zur Störquelle zu halten.
Falsches Schwenken
Manche Sondengänger schwingen die Spule in einer U-Form. Jeweils an den Enden des Schwenkvorgangs hebt die Spule sehr weit vom Boden ab. Abhilfe: Achten Sie darauf, dass die Spule stets parallel im Abstand von 2-4 Zentimetern geschwenkt wird. Lassen Sie sich von Ihrem Partner einmal beim Sondeln filmen, sie werden überrascht sein wie groß Ihr Spulenabstand ggf. ist.
Siedlungsstellen mit vielen Eisensignalen
Insbesondere an römischen Siedlungstellen oder an Burganlagen liegen viele handgeschmiedete Nägel und Eisenteile. Diese schlagen sehr oft mit einem guten Signal durch den Diskriminator. Abhilfe: Diskeinstellung prüfen, jedoch nur in Ausnahmefällen Bereiche diskriminieren, da sonst auch gute Objekte mit ausgeblendet werden. Empfindlichkeit reduzieren oder kleine Spule verwenden.
Mineralisierter Boden
Boden ist nicht gleich Boden. Es gibt Böden die enthalten leitfähige Erze oder hochmineralisiertes Gestein. Abhilfe: Empfindlichkeit (SENS) reduzieren.
Salzwasserbereiche am Strand
Die vom Salzwasser durchtränkte Uferzone stellt für die meisten Metalldetektoren ein problematisches Gebiet dar, da es hier zu massiven Fehlsignalen kommt. Abhilfe: Empfindlichkeit (SENS) reduzieren oder auf trockenen Gebiete ausweichen.
Frisch gepflügter Ackerboden mit großen Schollen
Durch die großen Schollen und den unebenen Boden kann die Spule teilweise nicht nahe am Boden geführt werden, bzw. der Abstand wechselt ständig. Hinzu kommen ggf. Getreidestoppeln die gegen die Spule schlagen. Abhilfe: Warten bis der Landwirt den Acker glatt gezogen hat und es sich etwas gesetzt hat. Ideal ist, wenn der Acker einmal abgeregnet ist.
Nasses Gras
Nasse Wiesen sind für viele Metalldetektoren eine Herausforderung, da sich die Leitfähigkeit des Bodens ändert und die nassen Grashalme wie Antennen wirken. Abhilfe: Empfindlichkeit (SENS) reduzieren. Es gibt Berichte, dass das Einpacken der Spule in eine Kunststofftüte die Störungen reduziert. Dies gilt es auszuprobieren.
Metallsonde auf dem Boden ablegen
Wenn das Metallsuchgerät am Boden abgelegt wird und die Spule dadurch nicht mehr parallel zum Boden steht, regelt der Detektor intern die Bodenanpassung nach. Durch die veränderte Empfindlichkeit kann der Detektor durch Störstrahlung aus der Umgebung (Handymasten, Stromleitungen etc.) unruhiger werden. In dem Moment wo man die Spule wieder parallel zum Boden hält, verschwinden die Störsignale.
Störungen beim gemeinschaftlichen Sondengehen
Wenn mehrere Metallsonden dicht nebeneinander betrieben werden, stören sie sich. Abhilfe: Mehr Abstand zueinander halten, Kollegen bitten wenn möglich die Frequenz zu wechseln.
Störungen durch Pinpointer
Manche Pinpointer stören den Detektor sogar in ausgeschaltetem Zustand. Abhilfe: Holster des Pinpointers nicht am Gürtel sondern oben am Riemen des Rucksacks befestigen.
Störungen durch Metall am Körper
Schuhe mit Stahlkappen oder ein in der Nähe der Spule getragenes Grabungswerkzeug können den Detektor stören. Abhilfe: Metallfreie Schuhe verwenden, Grabungswerkzeug aus dem Schwenkbereich des Metalldetektors nehmen.
Undefinierbare Störungen Bei undefinierbaren Störungen folgendes prüfen:
- Spulenstecker nicht festgeschraubt -> auf festen Sitz achten
- Kontaktprobleme durch verschmutzten Spulenstecker -> Stecker und Buchse mit „Kontakt 60“ (100ml kosten ca. 4 €) reinigen
- Feuchtigkeit in der Elektronik -> Nicht föhnen, sondern Batteriefach öffnen und 2-3 Tage bei Raumtemperatur trocknen lassen
- Mechanische Beschädigung an der Spule -> austauschen und zukünftig Spulenschutz verwenden
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